Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Geschichte und Gedächtnis

8. Dezember 2009

Eröffnungsveranstaltung der neuen Forschungsgruppe im Rahmen des Max-Planck-Forschungspreises

Im vergangenen Februar wurde der Konstanzer Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann für ihre interdisziplinär angelegte Pionierarbeit auf dem Forschungsfeld der Gedächtnisgeschichte der Max-Planck-Forschungspreis zugesprochen. Die daraus entstandene Forschungsgruppe „Geschichte und Gedächtnis“ feiert am Dienstag, 8. Dezember, ihre Eröffnung. Im Senatssaal V1001 der Universität Konstanz begrüßt Rektor Prof. Dr. Ulrich Rüdiger um 17 Uhr die Gäste. Aleida Assmann wird danach in die Arbeit der Forschungsgruppe einführen. Den Festvortrag zum Thema „The Social Construction of Silence“ hält der bekannte Historiker und langjährige Kooperationspartner der Preisträgerin Prof. Dr. Jay Winter von der Yale University.

Aleida Assmann gilt als eine der renommiertesten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Erinnerungsforschung. „Mit ihren von einer breiteren Öffentlichkeit beachteten Arbeiten gibt sie Impulse zu den Debatten über die Erinnerung an den Holocaust oder über die Schaffung einer europäischen Erinnerungskultur“, heißt es zur Preisvergabe von Seiten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft, die den Forschungspreis gemeinsam vergeben. Finanziert wird der Preis aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die offizielle Preisverleihung durch Bundesforschungsministerin Annette Schavan fand am 20. Oktober in der Universität Bonn statt.

Aleida Assmann wird mit dem Preisgeld ihre Forschung zur europäischen Gedächtnisgeschichte vertiefen. Sie hat außerdem die neue Forschungsgruppe „Geschichte und Gedächtnis“ begründet. Neben einem Kreis fester Mitarbeiterinnen werden in den nächsten Jahren zahlreiche deutsche und internationale Wissenschaftler an die Universität Konstanz eingeladen. Assmann will damit Foren des interdisziplinären Austausches schaffen, besonders auch Arbeitsmöglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

In drei Forschungsfeldern wird künftig weiter über Erinnerung geforscht: Die speziell deutsche Erinnerung wird im Umfeld des Demokratisierungsprozesses nach zwei Diktaturen untersucht. Im europäischen Zusammenhang wird auf Erinnerung nach 1945 und 1989 fokussiert. Drittens geht es um aktuelle außereuropäische Schauplätze, wo die Rückkehr einer traumatischen Vergangenheit die Gesellschaft spaltet und die Perspektive auf eine gemeinsame Zukunft verstellt.

8. Dezember 2009, 17 Uhr
Universität Konstanz, Senatssaal V 1001

Kontakt

Dr. Nina Fischer
Tel. 07531 3630415
nina.fischer[at]uni-konstanz.de